Das älteste Herzogtum ist die Nordmark, die den Menschen noch von den Elfen überlassen worden war. Dennoch sagen böse Zungen, sie bestehe eigentlich nur aus Eis, Wald und Felsen. Die Menschen dort hängen aber an ihrer Heimat und sind auch sonst sprichwörtlich traditionsbewusst. Das berühmte Drachenbanner des ehrwürdigen Hauses Eoman, das die Herzöge stellt, stammt aus noch aus vorwendlicher Zeit und ist das erste Menschenwappen Kernlands.
Ganz anders ist es in Walhal am nördlichen Sturmmeer. Das Herzogtum unterhält auf dem Festland nur Walstadt und umfasst sonst die Inseln entlang der Küste. Zu Beginn von Kaiser Kitòs Regentschaft hatten die Herzöge von Farsinghall einen Putsch geplant, der angeblich ein erster Vorstoß des Dunklen gewesen sein soll. Jedenfalls wurde dies mit der Doppelschlacht von Walhal beendet und seither herrscht Barristan Seygrat mit seinen Kraken über Walhal.
Weiter südlich befindet sich Westland mit seiner berühmten Hauptstadt Edehlis, dem Sitz der Herzogsfamilie Farunsthal. Das alte Zentrum der Magie und Wissenschaften war lange Zeit auch das bedeutendste Handelszentrum Kernlands, bevor die Händler, die nicht mit El Schamra im Süden Geschäfte machen, der Piraten wegen nach Osten abgewandert sind.
Die Khor, jene unwirtliche Wüste im Zentrum Kernlands, teilen sich mehrere Nomadenstämme untereinander auf, während die sesshaften Bazardi die Städte am Rande der Berge besiedeln. Seit einiger Zeit hat Kalmadin Salassar in Kiblis, den Rat der Stämme, die berühmte Reunaio, so weit im Griff, dass er tatsächlich als erster Großsultan des Sonnenreichs in dieser Zeitenwende bezeichnet werden kann, von dem er deshalb selbstbewusst als Rotes Sultanat spricht.
Im Westen, umrahmt von Toruschawall und Sturmmeer, liegt im einstigen Zentrum des Alten Reichs der Elfen das unabhängige Königreich Schönes Land. Königin Armanas Rosentaler sind überall in Kernland begehrt, denn unabhängig davon, dass sie rein geprägt werden, ist das Schöne Land stets in allen Konflikten seit der Zeitenwende neutral geblieben und hat alle Seiten beliefert.
Tief im Süden, unterhalb der aus Sümpfen und dichten Südwäldern bestehenden Grenze zum Schönen Land, liegt El Schamra. Das Zentrum des Lobonkults ist eine ehemalige Strafkolonie und heute eine Sklavenstadt, in der die reichtsten Wesen Kernlands wohnen. Hier ist nichts verboten, aber im Guten wie im Bösen alles möglich. Nicht zuletzt deshalb besitzt El Schamra Kernlands größte Universität und wichtigsten Hafen. Durch diese Macht fühlt sich der Kaiser des Neuen Reichs seit Längerem so bedroht, dass ein Krieg gegen El Schamra unausweichlich scheint.
Hoch im Norden leben die Inuini im Gebiet um Terranna am Rach, das theoretisch zur Nordmark gehört, was jedoch nur daran liegt, dass es den Inuini egal ist. Ähnlich verhält es sich mit den Menschen am anderen Ende Kernlands, am Südzipfel und den Inseln von Rhukkas Halsband. Sie haben kein Interesse, sich einem der Reiche anzuschließen und zu wenig zu bieten, um notfalls gewaltsam eingemeindet zu werden. Die Yanami im Jangala hingegen schützt nur ihre unwegsame Heimat, vor der endgültigen Ausrottung durch die skrupellosen Sklavenjäger, die Arbeitskraft am Bazar von El Schamra teuer verkaufen.
Und damit ist noch nichts über die Strukturen der anderen Wesen Kernlands gesagt, der zurückgezogenen Elfen in ihren Türmen, den Zwergen und Trollen, von denen man immerhin weiß, dass sie sich irgendwie organisieren und den Rojas, Tusoni, Schraten und anderen Wesen, bei denen man irgendeine Form von Ordnung und Kultur allenfalls vermuten kann.